Sich freilaufen

Wald … Gesundheit … Wandern … Achtsamkeit … Begriffe, die in ihrer praktischen Umsetzung Hand in Hand gehen und das eigentlich nicht nur manchmal sondern immer. Entscheidend ist, was jedem einzelnen im eigenen Alltag gut tut.

Wir können die Natur neu entdeckt, aber wir können dabei auch uns neu entdecken. Das geht beim Spazierengehen oder Wandern sehr gut mit dem, was wir permanent machen, ohne das wir nicht leben könnten, aber das, was wir häufig bei uns am seltensten bewusst wahrnehmen: dem Atmen.

Wir können mit dem Atmen unsere Achtsamkeit auf unseren Körper und zugleich unsere Ausdauer trainieren. Wir befreien dabei unseren Kopf von den Gedanken des Alltags, weil wir uns auf uns selbst konzentrieren. Das kann jeder für sich selbst ausprobieren. Wichtig dabei ist, das Atmen mit den Schritten in Einklang zu bringen. Versuchen Sie es einfach mal!
Suchen Sie sich für den Anfang im Wald einen relativen flachen Pfad, Weg oder Forststraße, je nach Trittfestigkeit. Atmen sie beim Gehen beispielsweise zwei Schritte tief ein und vier Schritte kräftig wieder aus. Atmen sie ein, so tief es und pressen Sie beim Ausatmen die verbrauchte Luft gerne auch hinaus, wie bei einem „tiefen Durchschnaufen“ nach einem anstrengenden Tag.
Sie können durch den Wald schlendern, spazieren oder auch wandern. Wichtig für den Anfang ist, dass der Weg nicht zu anspruchsvoll ist. Konzentrieren Sie sich vor allem immer auf das tiefe Einatmen, das Füllen des Brustkorbes mit, guter, frischer Waldluft. Damit bringen Sie viel Sauerstoff in die Lungen. Aber auch Terpene und Isoprene, die für unseren Organismus wohltuenden Duft- und Botenstoffe des Waldes, und Phytonzide, die Abwehrstoffe der Bäume, nehmen Sie damit in großen Mengen in sich auf. Haben Sie den für sich richtigen Rhythmus gefunden gehen Sie mindestens 10 bis 15 min in Ihrem Tempo den Weg.
Der Konzentration auf das Atmen hilft dabei, die Gedanken des Alltags auszublenden. Das tiefe Durchatmen stärkt zugleich die Lungen und der Sauerstoff reduziert den Stresspegel und Verspannungen und beruhigt Köper und Geist. Am deutlichsten kann man dies am Herzschlag spüren, der sich dem Schritttempo und den Atemzügen ganz automatisch anpasst.

Wendet man dies bei einer größeren Wanderung an, kann man durch diesen Einklang sogar seine Ausdauer erhöhen. Man schafft auch längere oder steilere Strecken mit weniger Anstrengung. Da Wege dabei natürlich nicht nur eben verlaufen, ist es notwendig die Atmung bei Steigungen „herunterzuschalten“ um die benötigte Menge des Sauerstoffes dem Vorankommen anzugleichen. So können Sie „schrittweise“ die Schritte pro Ein- und Ausatmen-Vorgang verkürzen. Zwei Schritte einatmen – vier Schritte ausatmen, zwei Schritte einatmen – drei Schritte ausatmen, zwei Schritte einatmen – zwei Schritte ausatmen, einen Schritt einatmen – zwei Schritte ausatmen … und so weiter. Und nicht vergessen, wenn Sie wieder schneller gehen können den Atemzyklus wieder umzukehren und zu verlängern.
Stets gilt: Nicht schneller Atmen, als Sie gehen können, aber auch nicht schneller gehen, als Sie Atmen können und immer so tief Luft holen, wie es sie Ihr Körper spüren lässt.

Machen Sie beim nächsten Besuch im Wald auch einfach mal Ihren Kopf frei, konzentrieren Sie sich auf den lebensnotwendigen Atem, bringen Sie Ihre Schritte, Atemzüge und damit auch Ihren Herzschlag in Einklang … laufen Sie sich frei … !!!

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